Stürze und wandartige Träger

Für die Bemessung von Stürzen oder wandartigen Trägern aus Brettsperrholz (BSP, X-Lam) ist es günstig, wenn die horizontal verlaufenden Brettlagen an den Schmalseiten miteinander verklebt sind. Durch die Verklebung der Schmalseiten sind die horizontalen Brettlamellen starr miteinander verbunden, so dass keine Nachgiebigkeit berücksichtigt werden muss. In diesen Fällen erfolgt die Bemessung an einem Rechenquerschnitt, dessen Abmessungen sich aus der Sturzhöhe hS und einer wirksamen Ersatzdicke dI ergeben.




Für die wirksame Ersatzdicke d´ gilt:


mit dy,i: Dicke der horizontalen Lamellen

Fugen an den Schmalseiten der horizontalen Brettlagen bewirken, dass die einzelnen Lamellen nicht starr, sondern nachgiebig miteinander verbunden sind.




Die Nachgiebigkeit resultiert aus der Schubverformung der Kreuzungspunkte der horizontalen und vertikalen Brettlamellen. Das Verformungsbild der Kreuzungspunkte ist vergleichbar mit dem, das sich bei einer Wandscheibe unter Beanspruchung einer horizontalen Kopflast in Elementebene einstellt. Dementsprechend kann die Nachgiebigkeit und damit die Ersatzschubsteifigkeit des Sturzes S aus der Scheibenschubsteifigkeit Dxy des Wandelementes abgeleitet werden:


mit: Dxy: Scheibenschubsteifigkeit
hS: Höhe des Sturzes

Der Rechenquerschnitt ist in obiger Darstellung dargestellt. Für die weitere Berechnung ist die Anzahl der übereinander liegenden Bretter in den horizontalen Brettlagen zu ermitteln. Es dürfen nur vollständige Bretter berücksichtigt werden. Die Spannungen in den Brettlagen sind unter Berücksichtigung der Schubverformung beispielsweise nach dem Verfahren der Schubanalogie zu berechnen.